Atomkraftwerke kosten über eine Billion Euro bis 2030
Der rechtzeitige Ersatz der Altanlagen durch neue Atomkraftwerke kostet bis zum Jahr 2030 rund 1,1 Billionen Euro. Das geht aus einer Hochrechnung des Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) hervor, der die Altersstruktur der weltweiten Atomkraftwerke untersucht hat.
Die derzeit weltweit in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke sind im Durchschnitt rund 27 Jahre alt, so das IWR. Vor allem in den Ländern mit einem alten Kraftwerkspark wie in den USA (32,9 Jahre), Frankreich (27,6 Jahre), Japan (26,0 Jahre), Russland (28,9 Jahre), Kanada (28,7 Jahre) oder Großbritannien (29,6 Jahre) stehen weitreichende Entscheidungen an, wenn man die lange Bauzeit für Neuanlagen berücksichtigt. Die Kosten für einen Ersatz bis 2030 sind gewaltig: USA (396 Milliarden Euro), Frankreich (213 Milliarden Euro), Japan (106 Milliarden Euro), Russland (76 Milliarden Euro), Kanada (43 Milliarden Euro).
Deutschland ist durch die Energiewende im Vorteil
In Deutschland ist die Entscheidung für den Atomausstieg bereits gefallen. Hätte die Politik in Deutschland den Ausstieg nicht beschlossen und die 17 Atomkraftwerke, die vor Fukushima noch in Betrieb waren, müssten ersetzt werden, so würde dies bis 2030 Kosten in Höhe von 82 Milliarden Euro allein für den Neu- bzw. Ersatzbau verursachen. „Mit der Energiewende haben wir in Deutschland eine sehr wichtige Entscheidung vorgezogen, die in den anderen Ländern noch bevorsteht", so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch.. Demnach ist es durchaus vorstellbar, dass in Zukunft mehr Länder einen deutlichen Schwenk in Richtung erneuerbare Energien vollziehen.