Greenpeace stellt offizielle Angaben zu Radioaktivität in Fukushima in Frage
Die offiziellen Messstationen in der Region Fukushima weisen das Strahlungsrisiko für die Bevölkerung systematisch als zu niedrig aus. Dies haben neueste Messungen der Radioaktivität eines Teams internationaler Strahlenexperten von Greenpeace festgestellt. Darüber hinaus bleiben die staatlichen Dekontaminierungsarbeiten weiterhin sehr lückenhaft, fehlgeleitet und unzureichend.
Die Strahlen-Experten der unabhängigen Umweltschutz-organisation untersuchten in der vergangenen Woche erneut die Region Fukushima City, zu der auch das schwer kontaminierte Iitate gehört. Sie stellten fest, dass mehr als 75 Prozent der 40 staatlichen Strahlenmess-Stationen deutlich niedrigere Strahlenbelastungen anzeigten als die unmittelbare Nähe der Stationen aufwies. Dabei war die Radioaktivität in einem Umkreis von 25 Metern bis zu sechs Mal höher als an der Station selbst. Das Messteam fand zahlreiche radioaktive Hotspots, beispielsweise in niedrig hängenden Fruchtsträuchern oder auf Kinderspielplätzen.
„Die offiziellen Messstationen sind in Gebieten aufgestellt, die von den Behörden schon dekontaminiert wurden, allerdings zeigen unsere Kontrollmessungen, dass nur einige Schritte entfernt die Strahlungswerte erheblich steigen", sagt Heinz Heinz Smital, Kernphysiker und Atomexperte von Greenpeace. „Wir befürchten, dass diese Messstationen der Öffentlichkeit ein falsches Gefühl der Sicherheit geben."