Offshore-Ausbau: Trianel verklagt TenneT

23.10.2012 von

Wie nahezu alle Offshore-Projekte ist auch der Offshore-Windpark Borkum II erheblich von den Verzögerungen beim Netzanschluss betroffen. Aktuell teilte der verantwortliche Netzbetreiber TenneT dem Projektführer Trianel zum dritten Mal eine Verschiebung des benötigten Netzanschlusses mit. Das Stadtwerke-Netzwerk hat nun auf Grundlage der bestehenden Gesetzeslage eine Schadensersatzklage gegen TenneT eingereicht.

„Wir wollen damit die Interessen der kommunalen Gesellschafter wahren, die bereits aufgrund der verzögerten Netzanbindung mit erheblichen Mitteln in Vorleistung gehen mussten", so Klaus Horstick, Geschäftsführer des Trianel Windparks Borkum II. „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass der für Windparks in der Nordsee zuständige Netzbetreiber seiner Aufgabe nicht gewachsen ist."

Bereits im Mai und Juni dieses Jahres zeigte der Netzbetreiber TenneT eine Verschiebung um jeweils zwei Monate an. Noch bis April war TenneT von einer planmäßigen Fertigstellung der Netzanbindung ausgegangen. Seitdem, also innerhalb von nur fünf Monaten, hat sich eine Verzögerung von zehn Monaten ergeben. Ursprünglich war die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe des Windparks mit 40 Windkraftanlagen und einer Leistung von 200 Megawatt für Ende 2012 geplant. Nach aktueller Entwicklung wird der Offshore-Windpark Borkum II voraussichtlich mit einem Jahr Verspätung in Betrieb gehen können.

Für die am Windpark beteiligten 33 Stadtwerke und Trianel sind durch die im Sommer bekanntgewordenen Verzögerungen bereits Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe entstanden, da die Errichtungskampagne für die Windkraftanlagen um mehrere Monate verschoben werden musste. Welche Auswirkung die erneute Verzögerung hat, ist derzeit noch nicht abzusehen. 

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