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RWE will keine neuen Atomkraftwerke mehr bauen

25.10.2012 von

RWE will keine neuen Atomkraftwerke mehr bauen. Im Bild: Atomkraftwerk EmslandDer Energiekonzern RWE will unter seinem neuen Chef Peter Terium keine neuen Atomkraftwerke mehr bauen. Damit beendet der Niederländer die Pro-Atom-Strategie seines Vorgängers Jürgen Großmann. „RWE steigt aus dem Neubau von Kernkraftwerken aus. Das hat strategische Gründe", sagte Terium der „Süddeutschen Zeitung". Der Konzern sei mit Verspätung bei den erneuerbaren Energien eingestiegen. „Jetzt holen wir auf", sagte Terium, der seit Juli an der Spitze von RWE steht.

Der Verkauf der britischen Atomtochter Horizon, die RWE gemeinsam mit dem Konkurrenten Eon betreibt, steht laut der Zeitung kurz vor dem Abschluss. Als Favorit für den Kauf gelte ein Konsortium um den japanischen Hitachi-Konzern. Horizon wollte in Großbritannien nach bisheriger Planung mindestens zwei Atomkraftwerke bauen. Der Preis wird auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt.

Das Geschäft von RWE werde sich grundlegend ändern, sagte Terium. So wolle der Konzern etwa verstärkt Solarparks bauen. Die Technik werde immer günstiger. „In Südeuropa kann sie schon wettbewerbsfähig sein. In Deutschland fehlt nicht viel", erklärte er. „Dass wir die Solartechnik lange komplett abgelehnt haben, war aus heutiger Sicht ein Fehler", sagte Terium. Auf Kritik an seinem Vorgänger Großmann verzichtete er jedoch. "Wäre ich damals in seiner Position gewesen, hätte ich auch sehr deutlich für unsere Interessen in der Kernenergie gestritten", erklärte Terium.
(dapd.djn/T2012102403353/por/mai/3)