Desertec: Wüstenstrom-Projekt nimmt Gestalt an
So plane ein vom Essener Energiekonzern RWE geleitetes Konsortium den Bau eines Windparks und einer Photovoltaik-Solaranlage, die das Licht der Sonne über Solarzellen direkt in Strom verwandelt. Die Kraftwerke sollen laut dem Dii-Sprecher eine Stromerzeugungs-kapazität von je 50 Megawatt haben. RWE sei derzeit noch in Verhandlungen mit potenziellen Partnern, die sich an den Projekten beteiligen wollen, sagte eine Sprecherin der RWE-Tochter für erneuerbare Energien, Innogy. Die Firma macht jedoch noch keine Angaben über die anvisierten Ausgaben für die Projekte.
Auf lange Sicht geht es den Desertec-Planern um weit größere Dimensionen. Eine im Juni veröffentlichte Studie des Dii skizziert ein über den Nahen Osten, Nordafrika und Südeuropa verteiltes Netz aus Wind- und Solaranlagen, das bis 2050 bis zu 20 Prozent der Stromversorgung in Europa stemmen könnte. Die nötigen Investitionen dafür werden allerdings im dreistelligen Milliardenbereich geschätzt. Dafür würde Europa aber auch pro Jahr 33 Milliarden Euro sparen, rechnet die Studie vor. Der Grund seien Synergieeffekte des gigantischen Systems und günstige Stromerzeugungskosten in der Wüste.
(dapd/T2012103100033/rdb/mwo/3)