EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, den Ausbau der Solarenergie zu verlangsamen. Werde im jetzigen Tempo weitergebaut, könnten spätere technische Innovationen nicht genutzt werden, warnte er in der „Wirtschaftswoche". Auch der Chef der halbstaatlichen Deutschen Energie-Agentur (dena), Stephan Kohler, verlangte, die Solarförderung schnell zu reduzieren.
Oettinger sagte, wenn es im momentanen Tempo weitergehe mit dem Solarausbau, seien vermutlich 2015 die Kapazitäten ausgereizt. Somit werde „alles mit der heute verfügbaren Technik zugebaut" und der spätere technische Fortschritt gehe an uns vorbei. Das sei weder energie- noch kosteneffizient.“ Nötig sei eine „Geschwindigkeits-begrenzung beim Ausbau der Erneuerbaren".
Deutlicher äußerte sich dena-Chef Kohler. Die Auswirkungen des EEG seien „Wahnsinn", sagte er dem „Spiegel". „All denen, die von diesem Wohlfühl-Gesetz profitieren, müssen wir jetzt sagen: Liebe Leute, so geht es nicht weiter", verlangte er. Die Förderung der erneuerbaren Energien in ihrer jetzigen Form müsse möglichst enden. Solaranlagen dürften nur noch dort gebaut werden, wo sie gebraucht würden und wo es Netze gebe, die den Strom aufnehmen können, sagte Kohler.
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Bundesumweltminister Altmaier versprach unterdessen den drei mitteldeutschen Bundesländern Unterstützung für den Erhalt der Solarwirtschaft. Das Überleben einer wettbewerbsfähigen Solarindustrie sei eine nationale Aufgabe, sagte er bei einem Landesparteitag der CDU Sachsen-Anhalt in Leuna. Die Krise der Branche sei kein regionales Problem von Sachsen, Thüringen, und Sachsen-Anhalt. Er wolle sich des Problems annehmen und rechne mit einer Erholung der Solarwirtschaft, wenn sie mit Augenmaß erhalten und ausgebaut werde, sagte Altmaier. (dapd/T2012111100155/cne/stu/3)