Berlin: Vattenfall will Strompreise um 13 Prozent erhöhen
Viele Berliner werden im kommenden Jahr mehr für Strom bezahlen müssen, da der Stromversorger Vattenfall die Preise um rund 13 Prozent erhöhen wird, wie ein Unternehmenssprecher sagte und damit einen Bericht der „Berliner Morgenpost" bestätigte. Die rund 1,6 Millionen Vattenfall-Kunden in der Hauptstadt sollen bis zum 19. November per Post über die Preisänderung informiert werden. Die Erhöhung sei die höchste, die Vattenfall je in Deutschland verkündet habe.
In der Grundversorgung „Berlin Basis" steigt der Arbeitspreis dann von 24,23 Cent je Kilowattstunde auf 27,75 Cent. Da der monatliche Grundpreis gleich bleibt, ergibt sich eine Steigerung von etwa 12,8 Prozent, wie das Blatt errechnete. Lege man nur den Verbrauchspreis zugrunde, verteuert sich Strom sogar um 14,5 Prozent. Dem Unternehmen zufolge steige die monatliche Belastung für einen Berliner Haushalt bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2.200 Kilowattstunden um rund 6,45 Euro.
Der Grünen-Energieexperte Michael Schäfer bezeichnete die Erhöhung als „völlig ungerechtfertigt". Zugleich stellte er klar, dass die Verteuerung nicht wie oft vermutet am Ausbau der erneuerbaren Energien läge. Diese Begründung sei „dreist und falsch", sagte er. So verlange Vattenfall für Atom- und Kohlestrom künftig mehr als einige Ökostromanbieter, bei denen die Kilowattstunde nur 26,75 Cent koste. Er rate deshalb allen Vattenfall-Kunden zu einem schnellen Wechsel des Anbieters.
(dapd/T2012111500216/mar/ddu/kif/1)