Zur Halbzeit kein Fortschritt bei Klimakonferenz in Katar
Zur Halbzeit der Klimaverhandlungen in Katar gibt es bei keinem der zentralen Verhandlungsthemen einen echten Fortschritt. Vor Ankunft der Umweltminister ab diesem Montag ist deshalb unklar, ob die finanzielle Hilfe für Entwicklungsländer erhöht wird und wie der Fahrplan für einen globalen Klimavertrag bis 2015 aussieht.
Ebenfalls unsicher ist, ob die großen Klimaverschmutzer China und USA ihre Emissionen bereits vor Inkrafttreten des Abkommens im Jahr 2020 stärker reduzieren. Staaten wie USA, Japan, Russland, Kanada und Neuseeland kehren dem Kyoto-Protokoll den Rücken und scheinen zu keinen neuen Zugeständnissen bereit.
„In der kommenden Woche muss die Regierung Merkel Farbe beim Klimaschutz bekennen und die Führungsrolle Europas zurückgewinnen", sagt Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik, der in Doha die Konferenz für Greenpeace verfolgt. Die EU ist durch den internen Streit mit Polen um die Ausgestaltung des Kyoto-Folgeabkommens völlig gelähmt.
Das Kyoto-Protokoll läuft Ende des Jahres aus. Bei den Verhandlungen zu einem Nachfolgeabkommen muss geklärt werden, ob überschüssige Emissionszertifikate aus der Periode 2008-2012 auch nach dem Jahr 2012 genutzt werden dürfen. Daran sind vor allem die osteuropäischen Staaten sowie Ukraine und Russland interessiert, die noch über große Mengen an Verschmutzungsrechten verfügen.