Studie warnt vor unrealistischen Erwartungen an Elektromobilität

11.12.2012 von

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und die Deutsche Bank Research warnen vor unrealistischen Erwartungen an die Elektromobilität. Wie aus einer gemeinsamen Studie hervorgeht, werden die rund eine Million Elektroautos, die nach dem Willen der Bundesregierung bis Ende dieses Jahrzehnts über deutsche Straßen rollen sollen, die Treibhausgasbilanz nur wenig verbessern und den Stromverbrauch kaum beeinflussen.

Der Studie zufolge verursacht ein Elektrofahrzeug beim gegenwärtigen Strommix immerhin noch Kohlendioxidemissionen von 113 Gramm je Kilometer. Das ist kaum weniger als bei einem sparsamen konventionellen Pkw. Der Strombedarf der anvisierten eine Million Elektroautos wiederum entspricht pro Jahr weniger als 0,4 Prozent des hierzulande in 2011 erzeugten Stroms. Die Elektrofahrzeug-Flotte stellt somit keinen wesentlichen Faktor dar, um Schwankungen im Stromverbrauch auszugleichen.

Insgesamt bestehen zudem Zweifel an dem Fahrplan der Politik zur Einführung der Elektromobile. So waren zu Anfang 2012 nur gut 4.500 reine Elektroautos und knapp 48.000 Hybridfahrzeuge gemeldet. Bis Mitte 2012 stieg die Zahl der strombetriebenen Autos lediglich auf rund 6.000 an. Nach Einschätzung der IW-Forscher wird das reine Elektroauto auch im Jahr 2020 eher ein Nischenprodukt sein. Die Marktdurchdringung werde langsamer verlaufen als erhofft und die Autoindustrie zunächst vor große finanzielle und technologische Probleme stellen.