Bayern und Baden-Württemberg erforschen intelligente Stromnachfrage
Wie lässt sich die hohe Versorgungssicherheit in Süddeutschland auch in Zukunft sicherstellen? Und welchen Beitrag können Industrie und Gewerbe mit der gezielten Steuerung ihres Verbrauchs dazu leisten? In enger Zusammenarbeit mit den Umweltministerien von Baden-Württemberg und Bayern wird dazu von der Agora Energiewende eine Studie erstellt. Im Zentrum der Studie steht das sogenannte Lastmanagement: Hierbei steuern Großverbraucher ihren Strombedarf so, dass Nachfrage und Stromerzeugung im Einklang sind.
Der Atomausstieg sowie der zügige Ausbau der erneuerbaren Energien führen zu einem sinkenden Anteil der Stromerzeugung aus fossilen Kraftwerken. Im bestehenden Energiemarkt könnte dies in absehbarer Zukunft in Süddeutschland an einigen Stunden beziehungsweise Tagen im Jahr zu einer angespannten Versorgungslage führen. Der steigende Anteil der erneuerbaren Energien bedeute zugleich, dass die Stromerzeugung künftig stärker schwanke. Das Ziel müsse deshalb lauten, Stromerzeugung und Nachfrage effizienter als derzeit zu synchronisieren, erläuterten die Umweltminister der beiden Länder und der Agora-Direktor.
„Wir wollen, dass es attraktiv wird, Strom vor allem dann zu verbrauchen, wenn Sonne und Wind ihn reichlich liefern. Und wir wollen dafür das Bewusstsein und die Voraussetzungen schaffen. Deshalb untersuchen wir jetzt ganz konkret, ob und wie das zu den Prozessen in Industrie und Gewerbe passen könnte. Wir sehen im Lastmanagement ein großes Potenzial - mit den richtigen Anreizen kann das für einzelne Unternehmen und für die ganze Volkswirtschaft ein Gewinn sein. Süddeutschland soll zur Modellregion für intelligente Stromversorgung werden", so die drei Initiatoren.