Neue Stromleitung zwischen Schwerin und Großraum Hamburg in Betrieb

19.12.2012 von

Der Ausbau des deutschen Stromnetzes kommt voran: Mehr als drei Jahre nach Baubeginn ist am Dienstag eine 88 Kilometer lange Hochspannungsleitung zwischen Schwerin und Krümmel bei Hamburg in Betrieb genommen worden. Sie soll den Großraum Hamburg besser mit Strom aus dem Nordosten versorgen und den Windstrom von Nord- und Ostsee ausbalancieren. Für die sogenannte 380-kV-Nordleitung wurden nach Angaben des Betreibers 50Hertz insgesamt 93 Millionen Euro investiert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte bei der Inbetriebnahme, die neue Leitung stehe „symbolisch für Vieles, was noch geschafft werden muss in unserem Land". Zum Gelingen der Energiewende müssten noch viele weitere neue Stromleitungen gebaut werden. „Ich bin sehr dafür, dass wir uns auf das Notwendige beschränken", sagte die Kanzlerin. „Aber das sind Tausende von Kilometern."

Die Stromleitung zwischen Schwerin und dem Großraum Hamburg ist laut 50Hertz die vierte Verbindung zwischen alten und neuen Bundesländern seit der sogenannten elektrischen Wiedervereinigung im Jahr 1995. Die Versorgungssicherheit des Großraums Hamburg erreiche nun wieder das Niveau wie vor dem Abschalten des Atomkraftwerks Unterweser nach der Katastrophe von Fukushima. Die Reaktoren in Brunsbüttel und Krümmel standen wegen Pannen bereits zuvor die meiste Zeit still.

Durch die Nordleitung könnten den Angaben zufolge auch die Stromtrassen gen Süden besser genutzt werden. Der Windstrom wird in Deutschland vor allem im Norden produziert, die großen Verbraucherzentren liegen jedoch im Süden. In Mecklenburg-Vorpommern wird bereits mehr als die Hälfte des Stroms regenerativ erzeugt. (dapd/T2012121850754/ fwr/sl/1) 

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