Nachrüstung von 300.000 Solaranlagen beginnt
Viele Betreiber von Solaranlagen haben in den vergangenen Wochen Post von ihrem Netzbetreiber erhalten, denn über 300.000 Photovoltaik-Anlagen müssen in den kommenden zwei Jahren nachgerüstet werden, weil ihre stark schwankende Einspeisung ins Stromnetz zu Problemen bei der Systemstabilität führen kann.
Die schleppende Beteiligung der Betreiber von Photovoltaik-Anlagen an der gesetzlichen vorgeschriebenen Nachrüstung bereitet den deutschen Netzbetreibern allerdings Sorge, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitgeteilt hat. Je nach Region haben teilweise bis zur Hälfte der Anlagenbetreiber bereits die gesetzlichen Fristen zur Meldung ihrer Anlagen verstreichen lassen. Die Netzbetreiber sind in solchen Fällen gesetzlich verpflichtet, die Einspeisevergütung bis zur erfolgten Nachrüstung einzustellen. In vielen Netzgebieten laufen Nachfassaktionen.
Der Fragebogen, Ausfüllhilfen sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen sind hier zu finden.
Seit 2005 ist vorgeschrieben, dass sich PV-Anlagen bei einer bestimmten Frequenz automatisch abschalten. Da dies bei vielen Anlagen oftmals zeitgleich geschieht, könnte es aber zu Ausfällen im Stromnetz kommen. Deshalb wird nun eine flächendeckende Nachrüstung der Wechselrichter gesetzliche Pflicht, damit sich diese in Zukunft in einem gestuften Prozess vom Netz trennen. Kleine Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung, wie sie sich auf vielen privaten Hausdächern befinden, sind von der Aktion nicht betroffen. Auch neue Anlagen ab April 2011 sind bereits auf dem neuesten Stand und brauchen keine Nachrüstung.