Experten attestieren Regierung Nachholbedarf bei Energiewende

19.12.2012 von

Die Energiewende ist nach Einschätzung von Experten kein Selbstläufer: In einer Stellungnahme zu einem Regierungsbericht bewertet eine Gruppe von Sachverständigen den Ausbau der erneuerbaren Energien zwar grundsätzlich positiv, zweifelt aber die Fortschritte beim Energiesparen an.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Bundesregierung beschlossen, die Energiewende wissenschaftlich zu begleiten. 2014 soll ein sogenannter Fortschrittsbericht vorgelegt werden, zudem jährlich ein Monitoring-Bericht. Den ersten stellen Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Rösler heute in Berlin vor. Beraten wird die Regierung von einer vierköpfigen Kommission unter Vorsitz von Andreas Löschel vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die eine eigene Stellungnahme zum Regierungsbericht verfasst hat.

Besonders kritisch äußern sich die Experten darin zu den Fortschritten beim Energiesparen. Um die selbst gesteckten Ziele - eine Effizienzsteigerung von 2,1 Prozent pro Jahr - zu erreichen, mahnen sie mehr „Tempo und Intensität" an. „Ohne weitergehende zusätzliche Maßnahmen werden die Effizienzziele der Energiewende nicht erreicht", heißt es in der Stellungnahme.

Aber auch das Erreichen der Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien sei „kein Selbstläufer". Zwar sei die Vorgabe, bis 2020 mindestens 18 Prozent des Energieverbrauchs aus Erneuerbaren zu decken, erreichbar. Gleichwohl bleibe es anspruchsvoll. Ähnliches gelte für das Ziel, im selben Jahr 35 Prozent der Stromversorgung aus Erneuerbaren zu decken. „Insbesondere sind die fehlende Dynamik im Offshore-Wind-Sektor und die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Photovoltaik zu beachten", schreiben die Experten. Auch mahnen sie einen beschleunigten Ausbau der Stromnetze an und warnen andernfalls vor Versorgungsengpässen.
(dapd/T2012121801301/nsc/tz/3) 

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