Maßnahmen zum beschleunigten Stromnetzausbau beschlossen
Die Bundesregierung hat weitere Maßnahmen zur Beschleunigung des Stromnetzausbaus beschlossen. Kernstück ist der Bundesbedarfsplan, der alle notwendigen Modernisierungsmaßnahmen der nächsten zehn Jahre enthält.
Der gestern vom Kabinett verabschiedete Bundesbedarfsplan schreibt 36 Vorhaben fest, die energie-wirtschaftlich notwendig und besonders vordringlich sind. Der Plan baut auf dem zehnjährigen Netzentwicklungsplan der Übertragungs-netzbetreiber auf. Dieser sieht auf 2.800 Kilometern Länge neue Trassen vor. 2.900 Kilometer der bestehenden Leitungen sind weiter zu verbessern und zu verstärken. Der Bundesbedarfsplan legt die Anfangs- und Endpunkte der Stromtrassen fest. Im weiteren Verfahren werden die Trassenkorridore und anschließend der genaue Verlauf der Leitungen ermittelt. Der Kostenrahmen liegt geschätzt bei zehn Milliarden Euro - ohne die eventuellen Mehrkosten für Erdkabel.
In Deutschland ändert sich die Struktur der Stromerzeugung in den nächsten Jahren erheblich. Der starke Ausbau der Erneuerbaren Energien, die schrittweise Abschaltung der verbleibenden Atomkraftwerke und der Bau konventioneller Kraftwerke an neuen Standorten machen es nötig, Strom über weite Strecken zu transportieren. Insbesondere der im Norden Deutschlands erzeugte Strom aus Windenergieanlagen und neuen konventionellen Kraftwerken muss zu den Verbrauchsschwerpunkten im Süden und Westen Deutschlands geleitet werden.