Stromverbrauch leicht zurückgegangen, Stromerzeugung gestiegen
Der Stromverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2012 leicht um 1,4 Prozent zurückgegangen. Die Brutto-Stromerzeugung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent. Das geht aus ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Jahr 2012 hervor. Diese Entwicklungen sind unter anderem auf die insgesamt kältere Witterung im Vergleich zum Vorjahr, den Schalttag im vergangenen Jahr sowie auf eine verhaltene konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen.
Der positive Trend beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich fortgesetzt. Der Anteil Erneuerbarer an der Brutto-Stromerzeugung betrug nach BDEW-Angaben 2012 rund 21,9 Prozent, 2011 waren es 20,3 Prozent. Bemerkenswert ist der neuerliche Anstieg bei der Photovoltaik, die von 3,2 Prozent auf 4,6 Prozent gestiegen ist. Der Anteil der Atomenergie ging von 17,7 Prozent im Jahr 2011 auf 16 Prozent zurück. Steinkohlekraftwerke trugen im vergangenen Jahr voraussichtlich 19,1 Prozent (2011: 18,5 Prozent) der Brutto-Stromerzeugung bei. Braunkohlekraftwerke bleiben die stärkste Erzeugungsart mit 25,6 Prozent (2011: 24,6 Prozent). Auf einen Anteil von rund 6 Prozent (2011: 5,3 Prozent) kommen Heizöl, Pumpspeicher und sonstige Anlagen.
Nach vorläufigen BDEW-Zahlen für Januar bis Oktober 2012 weisen die physikalischen Stromflüsse ins Ausland im Jahr 2012 im Saldo einen Überschuss von rund 17 Milliarden Kilowattstunden auf. Erste Schätzungen des Branchenverbands für das gesamte Jahr gehen von einem Überschuss in Höhe von 23 Milliarden Kilowattstunden aus, im Jahr 2011 waren es noch sechs Milliarden Kilowattstunden. Der weitaus größte Teil des Anstiegs ist auf den Austausch mit den Niederlanden zurückzuführen.