Streit über Stromleitung durch den Thüringer Wald hält an
Auch nach der Veröffentlichung des Netzentwicklungsplans (NEP) durch die Bundesnetzagentur hält der Streit über die Notwendigkeit der 380-kV-Leitung durch den Thüringer Wald an. Die Auseinandersetzung über das Großprojekt, das offiziell Südwest-Kuppelleitung heißt, geht so erbittert weiter wie zuvor. Während der Netzbetreiber 50Hertz die Trasse durch das Papier aus Bonn sogar für aufgewertet hält, attackieren die Gegner der bereits im Bau befindlichen Leitung nicht nur das Unternehmen weiterhin.
Die Bundesnetzagentur hatte 74 durch die Industrie vorgeschlagene Vorhaben zum Netzausbau geprüft und im NEP 51 bestätigt. Damit komme diesen Projekten eine noch größere Bedeutung zu, sagt 50Hertz-Sprecher Volker Kamm. Auch die 380-kV-Leitung sei dadurch „noch wichtiger" geworden. Ohne die Südwest-Kuppelleitung sei die Energiewende in Deutschland nicht zu machen.
Nach Angaben von 50Hertz soll die 380-kV-Leitung durch den Thüringer Wald helfen, Windstrom aus dem Norden in den Süden Deutschlands zu bringen. Die Gegner der Leitung bezweifeln das grundsätzlich und kritisieren vor allem die zu erwartenden Umweltschäden, sollte die Trasse wie geplant gebaut werden. Sie glauben, die Südwest-Kuppelleitung solle keinen Ökostrom, sondern Kohlestrom aus Ostdeutschland nach Süden transportieren. Anstatt eines Neubaus von Leitungen fordern sie, die bestehenden Leitungsnetze auszubauen. (dapd/T2013011450838/seh/K2590/jwu/mwa/1)