Sonnenkraftwerke: Wissenschaftler erproben Direktverdampfung
Im spanischen Solarzentrum Almería ist eine Testanlage zur Direktverdampfung in Betrieb gegangen. In den Receiverrohren der Parabolrinnen wird Wasser statt Thermoöl erhitzt. Dies ermöglicht höhere Temperaturen und spart Anlagenkomponenten. In diesem Jahr erproben die Wissenschaftler die Regelung an der 3-Megawatt-Anlage.
Die Wissenschaftler hoffen, dass durch die höheren Betriebstemperaturen der Wirkungsgrad gesteigert wird. Im Parabolrinnen-Kraftwerk wird direkt Wasser in den Receiverrohren verdampft. „Durch das Durchlaufkonzept entfallen Wärmetauscher und viele weitere Zusatzkomponenten, zum Beispiel die Aufbereitungsanlagen für das Öl“, beschreibt Projektleiter Fabian Feldhoff vom DLR-Institut für Solarforschung die Vorteile. „Dadurch können die Investitionskosten für Solarkraftwerke gesenkt werden“, ist seine Hoffnung. Das Einsparpotenzial schätzen die Vorstudien der Testanlage auf rund zehn Prozent.
Ziel des Projektes im spanischen Almería ist es, die Funktionsweise im Industriemaßstab nachzuweisen. Der 1.000 Meter lange Kollektorstrang entspricht bei guten Einstrahlungen im Sommer einer Leistung von drei Megawatt thermischer Leistung. Für ein Kraftwerk werden später so viele dieser Stränge parallel geschaltet, bis die gewünschte Leistung erreicht ist.