EU will Zertifikate verknappen, um CO2-Handel zu stabilisieren
Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat den mehrheitlich den von der Europäischen Kommission veröffentlichten Vorschlag zur Änderung der Emissionshandels-richtlinie mit seinen Änderungen angenommen, demzufolge die Kommission die Möglichkeit eingeräumt wird, einmalig in den Jahren 2013 bis 2015 insgesamt 900 Millionen Zertifikate zurückzuhalten und erst im Zeitraum 2019 bis 2020 in den Markt zu führen. Auf diese Weise soll der zuletzt erlahmte Handel mit den CO2-Zertifikaten, der zu einem rapiden preisverfall der Zertifikate geführt hat, wieder in Schung gebracht werden.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat sich anlässlich der Abstimmung für eine grundlegende Reform des CO2-Zertifikate-handels ausgesprochen und langfristig verlässliche Signale für Investitionen in CO2-mindernde Technologien gefordert. Das Zurückhalten von CO2-Zertifikaten sei zwar ein erster sinnvoller Schritt zur Stabilisierung des CO2-Handels, so Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW, aber „dieses so genannte „backloading“ darf aus Sicht der Energiebranche jedoch nur einmalig erfolgen, es kann zudem nur der erste Schritt einer Reform des CO2-Zertifikate-Handels sein". Der anhaltende Preisverfall beim Handel mit CO2-Zertifikaten erfordere eine Diskussion über eine nachhaltige Reform dieses für den Klimaschutz wichtigen und richtigen Instruments.