Umfrage: Energiewende ja, aber nicht vor der eigenen Haustür
72 Prozent der Bundesbürger befürworten die Energiewende, doch jeder Zweite ist nicht bereit, dafür Einschränkungen in seinem persönlichen Wohnumfeld in Kauf zu nehmen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Online-Befragung unter 1.000 Bundesbürgern, die Mitte Februar 2013 im Auftrag des Energiedienstleisters Ensys durchgeführt wurde.
„Der Einstieg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien in Deutschland erfordert Maßnahmen, die auch vor den Bürgern nicht Halt machen", sagt Andreas Hergaß, Chief Operating Officer bei Ensys. Neben einem Teil der Kosten, der in Form der EEG-Umlage auf die Stromverbraucher verteilt wird, sind auch bauliche Maßnahmen notwendig, so zum Beispiel der Ausbau von Stromtrassen, Windparks oder Stauwasserbecken. „Noch ist die Netzinfrastruktur nicht in der Lage, jederzeit die gesamte produzierte Menge an erneuerbaren Energien zu den Abnahmestellen zu transportieren.", erläutert Hergaß. „Um die Stromversorgung von morgen sicher zu stellen, ist der Bau von Hochspannungsleitungen unabdingbar."
Für jeden fünften Deutschen gehören solche Maßnahmen zur Energiewende dazu. Sie würden laut Studie bedingungslos auch Einschränkungen ihres persönlichen Wohnumfeldes hinnehmen. 55 Prozent der Befragten hingegen lehnen solche Einschränkungen ab. Sie können sich nicht vorstellen, den Bau von Strommasten oder Windrädern zu akzeptieren, wenn diese die persönliche Aussicht einschränken, Grundstückszugänge erschweren oder Wege verlängern - wenngleich sie die Maßnahmen generell unterstützen. Sechs Prozent aller Befragten lehnen solche Schritte zugunsten der Energiewende kategorisch ab, 13 Prozent zumindest tendenziell.