Studie: Deutsche Atomkraftwerke stellen weiterhin Risiko dar

06.03.2013 von

Von den neun in Deutschland noch laufenden Atomkraftwerken gehen nach wie vor enorme Risiken aus. Dies belegt eine heute vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) veröffentlichte Studie, die von der unabhängigen Atomexpertin Oda Becker erstellt worden ist. 

Demnach sind die Atomkraftwerke in Grafenrheinfeld, Gundremmingen B und C, Philippsburg 2, Grohnde, Emsland und Isar 2 nicht ausreichend vor möglichen Erdbeben, die Atommeiler in Grafenrheinfeld, Gundremmingen B und C, Philippsburg 2, Grohnde, Brokdorf und Neckarwestheim 2 nicht umfassend vor Hochwasser geschützt. Hinzu kommen Risiken durch eventuelle Brände, altersbedingte Ausfälle der Sicherheitssysteme oder eine mangelnde Sicherheitskultur.

Besonders gravierende Gefahren bestünden bei den technisch veralteten Siedewasserreaktoren in Gundremmingen. Da dort die Brennelemente in Abklingbecken innerhalb der Reaktorgebäude gelagert würden, könne es bei einem Störfall ähnlich wie 2011 in Fukushima zu Wasserstoffexplosionen und zur Freisetzung von radioaktivem Material kommen. Sämtliche deutschen Atomkraftwerke seien außerdem nicht ausreichend mittels Notstromaggregaten gegen den Ausfall der Stromversorgung abgesichert.

Bis zu einer Million Euro koste die Betreiber ein einziger Tag, an dem ein abgeschaltetes AKW keinen Strom liefere. Deshalb ließen Eon, RWE und EnBW ihre Anlagen möglichst lange am Netz. Nachrüstungen würden manchmal sogar in die nächste zum Austausch der Brennelemente vorgesehene Stillstandszeit des Reaktors verschoben. 

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