Strompreiserhöhungen der Grundversorgung fragwürdig

12.03.2013 von

Mindestens die Hälfte der Grundversorger in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat die öffentliche Diskussion über die Energiewende und die steigende EEG-Umlage nach Auffassung der Verbraucherzentrale NRW instrumentalisiert, um fragwürdige Strompreiserhöhungen zu rechtfertigen.

Grundlage der aktuellen Kritik an deren Preisen und Informationen ist eine landesweit angelegte Studie über die Strompreis-erhöhungen von Januar bis Mai 2013. Jeder zweite Grundversorger wälzt seine Zusatzkosten demnach komplett auf die Verbraucher ab oder greift ihnen noch viel tiefer in die Taschen.

So nimmt RWE als Grundversorger für 167 Kommunen gut ein Viertel mehr, als es durch gestiegene Umlagen und Netzentgelte erklärbar wäre. DEW21 Dortmund und die Kölner Rhenag schlagen mehr als das Anderthalbfache ihrer Zusatzkosten auf den Strompreis. Und die Energieversorgung Beckum treibt über die Preiserhöhung sogar mehr als das Zweieinhalbfache ihrer Zusatzkosten von den Verbrauchern ein.

>> Strompreiserhöhungen in NRW: Ergebnistabelle <<

Neben den Strompreiserhöhungen wurden auch die Briefe analysiert, mit denen die Versorger die die Strompreiserhöhungen angekündigten. Ergebnis: Die sinkenden Beschaffungspreise für Strom spielen in den Briefen an die Kunden so gut wie keine Rolle. Dagegen strapazieren fast alle Unternehmen die Energiewende und die steigende EEG-Umlage als Argumente deutlich über. Gerade mal die Hälfte der Grundversorger schaffe es, die Höhe ihrer Preisaufschläge stichhaltig zu begründen.

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Zudem bemängelt die Verbraucherzentrale NRW in rund 60 Prozent der Briefe fehlende Transparenz. So fehle manchmal schon der Name des betreffenden Stromtarifs oder es werde für die Verbraucher gar nicht deutlich, dass es in dem Schreiben um eine bevorstehende Preiserhöhung geht. Außerdem weise jeder dritte Grundversorger die Verbraucher nicht auf ihr Sonderkündigungsrecht bei einer Preiserhöhung hin. 

 

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