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Kohlekraftwerke für 3.100 Todesfälle verantwortlich

03.04.2013 von

Kohlekraftwerke für 3.100 Todesfälle verantwortlich

Mikroskopisch kleine Feinstaubpartikel aus deutschen Kohlekraftwerken verursachen jährlich etwa 3.100 vorzeitige Todesfälle in Deutschland und Europa. Die dreckigsten Kraftwerke sind die Braunkohleanlagen Jänschwalde in Brandenburg und Niederaußem in Nordrhein-Westfalen. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Universität Stuttgart im Auftrag von Greenpeace. Die Schadstoffe breiten sich europaweit über tausende Kilometer aus. 

Das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart untersuchte erstmals die atmosphärische Ausbreitung der Schadstoffemissionen und zeigt auf, welche Gesundheitsschäden die 67 leistungsstärksten deutschen Kohlekraftwerke verursachen. Grundlage für die Berechnungen lieferten Emissionsdaten aus dem Europäischen Schadstofffreisetzungs- und Verbringungsregister für das Jahr 2010 und bekannte epidemiologische Studien zu den Gesundheitsfolgen von Feinstaub.

Die 67 Kohlekraftwerke führten danach zum Verlust von insgesamt 33.000 Lebensjahren. Dies entspricht einer statistischen Zahl von 3100 Todesfällen. Hinzu kommt der Ausfall von etwa 700.000 Arbeitstagen durch Atemwegserkrankungen, Herzinfarkte, Lungenkrebs oder Asthmaanfälle. Giftige Emissionen aus Kohleschloten wie Schwefeldioxid, Stickoxide, Ruß und Staubemissionen bilden in der Luft Feinstaub. Die kleinsten Teilchen dringen beim Einatmen tief in die Lunge und Blutgefäße ein und können den Organismus schädigen.

Energie aus Braunkohle verursacht größte Schäden
Die beiden größten Braunkohlekraftwerke Jänschwalde (Brandenburg) und Niederaußem (NRW) waren der Studie zufolge im Jahr 2010 für 373 und 269 Todesfälle verantwortlich. Unter den zehn schädlichsten Anlagen sind neun Braunkohlekraftwerke.

Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert einen vollständigen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2040. Die besonders schädliche Braunkohle muss bis spätestens 2030 auslaufen. 

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