Greenpeace kritisiert Ablauf bei Suche nach Atommüll-Endlager
Die Verabschiedung eines Endlagersuchgesetzes vor Ende der Enquete-Kommission zur Endlagersuche nimmt nach Ansicht von Greenpeace deren Ergebnisse vorweg. Gemeinsam mit Umweltverbänden und Bürgerinitiativen kritisiert Greenpeace das von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und der niedersächsischen Landesregierung geplante Vorgehen.
Nach dem Willen der Bundesregierung soll die Enquete-Kommission in den kommenden zwei Jahren die Grundfragen der Lagerung von Atommüll klären. „Bundesumweltminister Altmaier und die niedersächsische Landesregierung versuchen mit ihrer Endlagersuche das Pferd von hinten aufzuzäumen. Es ist ein Gebot der Vernunft, erst die Ergebnisse der Kommission abzuwarten und dann ein Gesetz zu beschließen", sagt Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler.
Den gemeinsamen Vorschlag zum sogenannten Standortsuchgesetz hatten Bundesumweltminister Altmaier, der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und sein Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) Ende März vorgestellt. Dieser Vorschlag soll am 9. April als Gesetzentwurf auf einem Treffen der 16 Ministerpräsidenten und Vertretern der Bundesregierung mit den Stimmen Niedersachsens auf den Weg gebracht werden. Am 5. Juli soll das Gesetz nach Abstimmung im Bundestag und Bundesrat in Kraft treten.
Enquete-Kommission müsste gegen bestehendes Gesetz arbeiten