Trittin sieht im Endlagersuchgesetz große Chance
Der Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin setzt große Hoffnungen in das Spitzentreffen zum Endlagersuchgesetz am heutigen Dienstag. „Es besteht zum ersten Mal seit Jahrzehnten die Chance, eine Einigung dafür zu bekommen, wie man mit dem gefährlichsten Müll in der Geschichte Deutschlands verantwortungsvoll umgeht", sagte er im Interview mit dem Fernsehsender „Phoenix“.
Kritik von Atomkraft-gegnern, die forderten, dass zunächst die vorgesehene Enquete-Kommission arbeiten und erst auf dieser Grundlage ein Gesetz beschlossen werden solle, wies Trittin zurück. „Ich teile diese Kritik nicht", sagte er gegenüber dem Fernsehsender. Vor neun Jahren habe es bereits einmal einen Entwurf für ein Endwahllager-auswahlgesetz gegeben, doch sei in der Folge nichts passiert.
„Deshalb ist es richtig, sich jetzt zu einem Verfahren zu verabreden, in dem auch dieser Kommission eine bestimmte Rolle zugewiesen wird. Das ist es, was diesen Prozess ausmacht. Wissenschaftlich fundiert, demokratisch legitimiert, aber transparent gestaltet." Wenn es eine Chance gebe, überhaupt von der falschen, politisch motivierten Vorfestlegung auf Gorleben wegzukommen, dann sei es mit diesem Gesetzentwurf, der wesentliche Gedanken aus der Zeit der rot-grünen Bundesregierung aufgreife, so Trittin.