"Capital": Gewinne von Eon und RWE werden weiter zurückgehen
Die beiden größten deutschen Energiekonzerne, Eon und RWE, haben noch keine überzeugenden Geschäftsmodelle gefunden, um den bedrohlichen Rückgang ihrer Ergebnisse zu stoppen. Zu diesem Ergebnis kommt das Wirtschaftsmagazin „Capital“. Demnach leiden beide Konzerne unter denselben Problemen, auch wenn ihre neuen Strategien kaum unterschiedlicher sein könnten.
„Vor zehn Jahren konnte man noch gemütlich in der Heimat bleiben und sich redlich ernähren. Heute geht das nicht mehr. Wer jetzt einfach sitzen bleibt und auf bessere Zeiten wartet, der wird lange warten", sagte Eon-Chef Johannes Teyssen gegenüber dem Magazin. Er will mit Milliarden-Investitionen in die Wachstums-märkte Türkei und Brasilien vorstoßen.
Für RWE-Chef Peter Terium sind die Risiken in diesen Märkten dagegen viel zu groß. „Träumen kann man immer. Aber ich glaube nicht an Märchen. Investieren im Ausland ist eine knochenharte Arbeit, dort hat niemand Geld zu verschenken", so erklärte Terium gegenüber „Capital“. RWE werde sich daher weitgehend auf die Märkte in Nordwest-Europa beschränken.
„Man kann hier klagen über den Ausstieg aus der Kernenergie und das EEG, aber das ist alles noch heile Welt im Vergleich zu Spanien, China oder Lateinamerika. Ich bin froh, dass ich meinen Investoren nicht erklären muss, wie ich die Risiken in diesen Ländern beherrschen will", so Terium weiter. Nach Einschätzung des Wirtschaftsmagazins können allerdings weder die riskante Expansion ins Ausland noch die strikte Sparpolitik die Investoren überzeugen.