Netzausbau: Verbraucherzentrale warnt vor Fehlinvestitionen
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat vor teuren Fehlinvestitionen beim Netzausbau gewarnt und den aktuellen Netzentwicklungsplan Strom der Bundesnetzagentur heftig kritisiert. Das geht aus einer Stellungnahme des vzbv an die Bundesnetzagentur hervor, von der die „Berliner Zeitung“ berichtet.
Im Zentrum der Kritik steht die prognostizierte Leistungskapazität der Offshore-Windparks, die nach Ansicht des vzbv in allen drei Szenarien zu hoch angesetzt werden. So rechne der Netzentwicklungsplan im Jahr 2024 mit einer Leistungskapazität von zehn Gigawatt, wohingegen der vzbv höchstens fünf bis sieben Gigawatt installierte Leistungskapazität von Offshore-Windparks erwartet. Der vzbv fürchtet deshalb enorme Überkapazitäten, die den Verbraucher teuer zu stehen kommen werden.
Der vzbv stützt seine Einschätzung unter anderem auf ein Gutachten des Übertragungsnetzbetreibers Tennet erstellen ließ, der zu den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland zählt. Demnach beträgt die installierte Leistungskapazität von Offshore-Windparks derzeit lediglich mehrere Hundert Megawatt und liegt damit deutlich hinter den Zielen der Bundesregierung, die bis 2020 eine Gesamtkapazität von 20 Gigawatt vorsehen.