Berlin: 62% für Rekommunalisierung und Öko-Stadtwerke
62 Prozent der Berliner sind für die Fordung des Berliner Energietischs, der eine Rekommunalisierung des lokalen Stromnetzes und den Aufbau von Öko-Stadtwerken möchte.
Dies ist das Ergebnis einer Befragung von Forsa im Auftrag der „Berliner Zeitung“. Das wären übertragen auf die Statistik der Wahlberechtigten geschätzt etwa 1,5 Millionen Unterschriftswillige, die für das Volksbegehren des Energietischs stimmen würden.
Die meisten Befürworter einer Verstaatlichung des Berliner Stromnetzes sind Anhänger der Linkspartei (92 Prozent), der Grünen (75 Prozent) und der Piraten (73 Prozent). Bei der SPD sind 62 Prozent dafür, bei der CDU nur 58 Prozent. Die Älteren über 45 Jahren würden zu über 70 Prozent dem Energietisch zustimmen, die 18- bis 29-Jährigen nur zu 47 Prozent.
Die in der politischen Debatte heiß diskutierte Frage, wie der Strom erzeugt wird, spielt bei den Berlinern dagegen eine deutlich geringere Rolle. 61 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass ihr Strom umweltschonend erzeugt wird. In der Zahl der Ökostrom-Kunden in Berlin spiegelt sich das derzeit allerdings nicht wider. 44 Prozent der Befragten halten es ebenfalls für wichtig, an Entscheidungen über die Energieversorgung beteiligt zu werden.
Eine echte Wechselstimmung zu einem kommunalen Stadtwerk ist derzeit nicht zu erkennen. Denn der Großteil der Berliner ist mit der Energieversorgung durch die Privaten zufrieden. 80 Prozent sagen das über die Strom- und sogar 91 Prozent über die Gasversorgung.