Strompreise: Wandel erst in 6-8 Jahren

Ein grundlegender Wandel bei den Strompreisen erwartet der Vorstandsvorsitzende der VEW AG, Gert Maichel, erst in sechs bis acht Jahren. Als Grund dafür sieht er die Überkapazitäten der europäischen Energiewirtschaft. Eine unmittelbare Folge dieser hohen Überkapazitäten, seien die Strompreise erheblich gesungen.

Der europäische Strommarkt sei aber laut Maichel "noch lange nicht bereinigt", besonders nicht in Deutschland. So ist die derzeitige Struktur mit ca. 900 Stromanbieter nicht zu halten. Da aber kein Unternehmen freiwillig aus dem Markt ausscheiden möchte, werden die zukünftigen Preisangebote "Überlebenskampfpreise" sein.

Um Überleben zu können sind für Maichel Faktoren wie die Größe eines Unternehmens, die Fokussierung auf die Kerngeschäfte und Kreativität und Kundenorientierung. Auch die Erschleißung neuer Potentiale ist für einen Energieversorger überlebenswichtig. In Deutschland dürfen die Energieversorger auch die kommunale Orientierung nicht außer acht lassen. Derzeitig ist das Energiegeschäft zu 80% in kommunalen Händen. Der Vorteil kommunaler Anbieter ist vor allem die Kundenbindung. Viele Stadtwerke haben sich dem Markt angepaßt und haben ihre Preise derartig gesenkt, daß ein Wechsel für viele Verbraucher nicht notwendig erscheint.

Ähnlicher Ansicht wie Maichel ist auch der Präsident des VDEW. Für ihn heißt die Strategie auf dem liberalisierten Strommarkt Kooperation. Lose Formen der Zusammenarbeit und gemeinsame Gesellschaften sind schon heute auf dem Strommarkt zu finden.