Studie: Strompreise steigen aufgrund EEG-Umlage weiter
Die Strompreise für Haushalte werden nächstes Jahr weiter steigen. Eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace prognostiziert eine Erhöhung der EEG-Umlage auf voraussichtlich 6,1 Cent pro Kilowattstunde. Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden bedeutet das Mehrkosten in Höhe von gut 30 Euro.
Den Grund für die steigende EEG-Umlage sieht die Studie vor allem im sinkenden Strompreis an der Börse, der dafür sorgt, dass die Differenz zwischen der gesetzlich festgelegten Vergütung von Wind, Sonne und Biomasse und dem Strompreis an der Börse steigt. Die EEG-Umlage gleicht unter anderem diese Differenz aus. „Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Energieversorger gesunkene Börsenpreise an die Haushalte weitergeben", sagt Dr. Felix Matthes vom Öko-Institut. „Dann braucht in den nächsten Jahren niemand steigende Preise zu fürchten."
Denn der Strompreis für Haushalte könnte im Jahr 2014 sogar sinken, wenn die großen Energieversorger niedrige Erzeugungskosten an alle Verbraucher weiterreichten. Greenpeace fordert die Bundes-regierung deshalb auf, die ungerechtfertigten Ausnahmen für die Industrie zu reduzieren und die Stromerzeugung fairer zu besteuern. Dies würde die Ökostrom-Umlage um 2,4 Cent senken.
1.691 Unternehmen entziehen sich derzeit im Umfang von vier Milliarden Euro einer Finanzierung der Energiewende. Würden die Kosten gerechter verteilt, könnte dies die Bürger um 1,6 Cent pro Kilowattstunde entlasten.
Greenpeace verlangt darüber hinaus, die Strombesteuerung zu reformieren und erneuerbare Energien geringer oder gar nicht zu besteuern, da die Stromerzeugung aus Wind und Sonne deutlich weniger gesellschaftliche Folgekosten verursacht als aus Kohle und Atom.
Auf diese Art würde die EEG-Umlage noch einmal um bis zu 0,8 Cent auf insgesamt 2,4 Cent pro Kilowattstunde sinken. Ein Drei-Personen-Haushalt würde bei einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden dann etwa 100 Euro jährlich einsparen.