Betreiber überprüfen Abschaltung konventioneller Kraftwerke
Stadtwerke und Stromkonzerne überprüfen derzeit die Wirtschaftlichkeit ihrer konventionellen Kraftwerke. Weil sie sich nicht mehr lohnen, könnten viele Gas-, Kohle- und Atomkraftwerke vorzeitig abgeschaltet werden und so die Versorgungssicherheit in Deutschland gefährden.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf den Vorstand eines Energieversorgers berichtet, könnten von etwa 90.000 Megawatt konventioneller Stromkapazitäten in Deutschland bis zu zwanzig Prozent zur Disposition stehen. So teilte der Energiekonzern EnBW erst kürzlich mit, insgesamt vier Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 668 Megawatt abzuschalten. Insgesamt sind bei der Bundesnetzagentur bis Mitte Juli offiziell 15 Stilllegungsanträge eingegangen.
Auch für den Neubau von konventionellen Kraftwerken sieht es nicht gut aus. Laut der BDEW-Kraftwerksliste sind insgesamt 79 größere Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 38.000 Megawatt in Planung, im Genehmigungsverfahren, genehmigt, im Bau oder im Probebetrieb. Aber inzwischen ist bei fast einem Drittel aller Projekte der Zeitpunkt der Inbetriebnahme unklar. Insbesondere die Planungen für Anlagen, die nach 2015 umgesetzt werden sollen, werden von den Unternehmen kritisch hinterfragt.