Ökostrom: Zertifikate für glaubwürdige Angebote

25.01.2000 von
Seit der Liberalisierung des Strommarktes werden dem Verbraucher auch Ökostromtarife angeboten. Gegen unterschiedliche Aufpreise wird dem Kunden Strom aus erneuerbaren Energien, teilweise aus Kraft- Wärme- Kopplung, unter den verschiedensten Bezeichnungen als Ökostrom angeboten. Was Ökostrom genau ist, unterliegt dabei verschiedenen Deutungen. Einige Unternehmen und Verbraucher vertreten dagegen die Auffassung, es sei für den Endverbraucher überhaupt nicht möglich, "reinen" Ökostrom zu erhalten. Der Strom, den der Stromabnehmer erhält ist immer ein Strommix, in dem auch Atomenergie enthalten ist.

Der dadurch entstandenen Verunsicherung umweltbewußter Stromabnehmer soll nun ein Ende bereitet werden. Die Naturschutzvereinigungen BUND, Eurosolar und NABU haben jetzt die Zertifizierung von umweltverträglichen Strom gestartet. Bereits 1999 gründete sich der Verein Grüner Strom e.V.

Unternehmen die umweltfreundliche erzeugten Strom anbieten, können das sogenannte "Grüner Strom Label" erhalten. Die Unternehmen garantieren damit auch, daß der Mehrpreis, der für den Ökostrom erhoben wird, für den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verwendet wird.

Das Zertifikat wird in zwei unterschiedliche Kategorien unterteilt: Das goldene "Grüner Strom Label" erhält, wer ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammenden Strom anbietet. Silber gibt es für Strom, dem maximal die Hälfte Strom aus Kraft- Wärme- Kopplung beigemischt wird. Mit dem Zertifikat soll nicht die Kraft- Wärme- Kopplung unterstützt werden. Vielmehr gehe es darum, die Lieferung von Ökostrom zu erleichtern und den Aufpreis zu senken.

Das "Grüner Strom Label" kann bei Unregelmäßigkeiten dem Stromanbieter auch wieder entzogen werden. Um eine mehrfache Vermarktung von Grünen Strom zu verhindern, sollen die Herkunftsnachweise ins Internet gestellt werden.

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