EEG-Umlage: BUND fordert Abschaffung teurer Industrieprivilegien
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die ungerechte Verteilung der Stromkosten zu Lasten der Privathaushalte kritisiert und die Regierungsparteien CDU, CSU und FDP aufgefordert, ihre Angriffe auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) einzustellen.
„Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist nicht hauptsächlicher Treiber der Stromkosten“, sagte die BUND-Energieexpertin Tina Löffelsend. Kostentreiber seien vor allem Rabatte, die der Industrie gewährt würden. Auf diese Weise würde ein privater Durchschnittshaushalt die Stromrechnung der energieintensiven Industrie inzwischen mit insgesamt etwa 69 Euro pro Jahr oder zwei Cent pro Kilowattstunde subventionieren. Allein die von den Regierungsparteien ausgeweiteten Rabatte und die neu eingeführte Offshore-Umlage führten nach BUND-Berechnungen 2013 zu einem Aufschlag von rund einem Cent pro Kilowattstunde Strom.
Würde bei den Rabatten für die Industrie nicht endlich die Notbremse gezogen, könne die Mehrbelastung im kommenden Jahr nach BUND-Prognosen auf bis zu 79 Euro pro Haushalt steigen. Größte Kostentreiber seien nach Berechnungen des Instituts für Zukunftsenergiesysteme (IZES), die der BUND in Auftrag gegeben hatte, die Ausnahmen im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Würden diese Ausnahmen gestrichen, läge die EEG-Umlage derzeit bei lediglich 3,8 statt 5,3 Cent pro Kilowattstunde.