Studie stellt Beschäftigungszuwachs durch Erneuerbare in Frage
Eine heute veröffentlichte Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) warnt vor undifferenzierten und vorschnellen Erwartungen im Hinblick auf das Beschäftigungspotenzial der Energiewende. Ob durch den Umbau der deutschen Volkswirtschaft zu einer „Green Economy" unter dem Strich zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, könne wissenschaftlich heute noch nicht seriös beantwortet werden.
Laut Untersuchungen im Auftrag des Bundesumweltministeriums waren im Jahr 2008 knapp zwei Millionen Menschen in Deutschland im Umweltbereich beschäftigt – weniger als fünf Prozent der Erwerbstätigen. Zwar hat sich die Zahl der Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien (EE) zwischen 2004 und 2012 von etwa 160.000 auf rund 380.000 mehr als verdoppelt. Im Verhältnis zur Gesamtbeschäftigung fällt der Anteil mit weniger als einem Prozent allerdings verschwindend gering aus.
„Ich halte die Euphorie, wie sie von interessierter Seite an den Tag gelegt wird, für deutlich überzogen. Ich glaube nicht, dass Green Jobs auf absehbare Zeit für ein Beschäftigungswunder sorgen werden", sagt Nico Pestel, stellvertretender IZA-Programmdirektor für Umwelt und Beschäftigung. So zeigen etwa die jüngsten Erfahrungen in der Photovoltaik-Branche, dass Annahmen über die künftige Marktentwicklung mit großer Unsicherheit behaftet sind.