Stroh könnte mehrere Millionen Haushalte mit Strom versorgen
Stroh aus der Landwirtschaft könnte im zukünftigen Energiemix Deutschlands eine wichtige Rolle spielen, obwohl es bisher von allen Bioreststoffen am wenigsten genutzt wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL), des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ).
Demnach könnten von den insgesamt 30 Millionen Tonnen Stroh, die jährlich in Deutschland anfallen, zwischen 8 und 13 Millionen Tonnen nachhaltig zur Strom- oder Kraftstoffproduktion genutzt werden. Mit diesem Potenzial könnte man zum Beispiel 1,7 bis 2,8 Millionen Durchschnittshaushalte mit Strom und gleichzeitig 2,8 bis 4,5 Millionen Haushalte mit Wärme versorgen. Diese Ergebnisse unterstreichen den möglichen Beitrag von Stroh innerhalb der erneuerbaren Energieträger, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal Applied Energy.
Wie viel die Nutzung von Stroh zur Energieerzeugung zur Reduzierung der Treibhausgase beiträgt, hängt dabei davon ab, wie das Stroh genutzt wird. Die Reduktion gegenüber fossilen Brennstoffen kann bei Nutzung von Stroh zur Wärmeerzeugung, Kraft-Wärme-Kopplung oder Biokraftstoffproduktion der zweiten Generation zwischen 73 und 92 Prozent betragen.