EU-Emissionshandel: Mitgliedstaaten für Verknappung

Der Rat der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) hat sich für eine zeitweise Verknappung der Zertifikate für den Ausstoß von Treibhausgasen, sogenanntes Backloading, ausgesprochen. Damit ist der Weg frei für Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission. 

Der Backloading-Vorschlag sieht vor, insgesamt 900 Millionen Zertifikate aus der Auktionierung der kommenden Jahre nach 2019 und 2020 zu verschieben. Damit soll kurzfristig auf die enormen Überschüsse an Zertifikaten reagiert werden, die zum Ende des Jahres 2012 aufgelaufen waren. Grund dafür waren vor allem die Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die umfangreiche Nutzung von Zertifikaten aus internationalen Klimaschutzprojekten.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Entscheidung der EU-Mitgliedstaaten als „längst überfälligen Schritt“ begrüßt, gleichzeitig aber darauf hingewiesen, dass es entscheidend sei, eine grundlegende Reform des Emissionshandels voranzubringen mit einem verbindlichen und ambitionierten CO2-Einsparungsziel. Nur ein verlässlicher Rahmen werde die Investitionen auslösen, die zur Erreichung der Klimaschutzziele notwendig sind.