DIW Berlin: Versorgungssicherheit auch ohne Kapazitätsmarkt gewährleistet
Die Versorgungssicherheit des deutschen Stromsystems ist trotz des Atomausstiegs in den nächsten zehn Jahren in keiner Region des Landes gefährdet. Ein Systemwechsel in Richtung Kapazitätsmarkt ist daher derzeit weder notwendig noch sinnvoll. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).
„Wir schlagen vor, den derzeitigen, funktionierenden Strommarkt beizubehalten und zu seiner Absicherung eine Strategische Reserve aufzubauen“, sagt DIW-Energieexperte Karsten Neuhoff, der zusammen mit anderen Forschern die Wirkungen unterschiedlicher Kapazitätsmärkte berechnet hat. „Das ist mit geringeren Risiken und Kosten verbunden und besser mit den Zielen der Energiewende vereinbar.“
Insgesamt schneidet die Strategische Reserve in mehrfacher Hinsicht günstiger ab als ein Kapazitätsmarkt: Sie ist einfacher auszugestalten, kostengünstiger und bringt geringere Verteilungswirkungen zu Lasten der Verbraucher mit sich.