Brennstoffzellen kurz- und mittelfristig keine Alternative zum Elektromotor

14.01.2014 von

Brennstoffzellenfahrzeuge könnten eine attraktive Alternative zum Elektromotor sein, um das langfristig geforderte Ziel von emissionsfreien Fahrzeugen zu erreichen. Eine neue Studie von Roland Berger Strategy Consultants mit dem Titel „Fuel cells - A realistic alternative for zero emission?" zeichnet jedoch mittelfristig ein kritisches Bild für die Antriebstechnologie mit Brennstoffzellen.

„Bislang verhindern die hohen Produktionskosten für Brennstoffzellen-systeme und die fehlende Infrastruktur den lange erwarteten Start am Massenmarkt", sagt Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. „Zwar werden die Kosten für die Herstellung von Brennstoffzellen-systemen in den kommenden Jahren deutlich sinken. Trotzdem müssen zunächst gravierende technische Hürden überwunden werden, bevor Brennstoffzellen den Durchbruch in der Automotive-Industrie schaffen können."

Bis 2025, so die Roland Berger-Experten, sind um bis zu 80 Prozent geringere Herstellungskosten für Brennstoffzellensysteme möglich. Damit würden sich dieser Antriebstechnik zwar erste Marktchancen eröffnen, für einen Durchbruch aber reicht diese Kostensenkung nicht aus. Denn aktuell kostet ein Brennstoffzellensystem immer noch rund 45.000 Euro pro Fahrzeug.

Die Membran-Elektroden-Einheit (Membrane Electrode Assembly - MEA), die den Wasserstoff in elektrische Energie umsetzt, ist mit bis zu 45 Prozent Anteil an den Gesamtkosten der größte Kostenfaktor. Für sie wird bisher das teure Edelmetall Platin als Katalysator eingesetzt. Selbst bei einem Szenario mit einer jährlichen Produktion von 300.000 Brennstoffzellenfahrzeugen ist Platin für mehr als 70 Prozent der Herstellungskosten verantwortlich.