EEG-Umlage könnte um 20 Prozent sinken

28.01.2014 von

Die EEG-Umlage könnte um rund 20 Prozent sinken, wenn die Ausnahmen für die Industrie um ein Drittel gekürzt und die Eigenerzeuger stärker an der EEG-Umlage beteiligt werden würden.

Im Ergebnis könnte die EEG-Umlage so um 1,2 Cent pro Kilowattstunde auf fünf Cent sinken. Privathaushalte hingegen würden deutlich entlastet – ein durchschnittlicher Haushalt, der etwa 3.500 Kilowattstunden verbraucht, würde mehr als 40 Euro jährlich sparen. Das geht aus einer Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Initiative „Agora Energiewende“ hervor.

„Wir sehen heute eine nicht mehr vertretbare Ungleichbehandlung der Stromverbraucher“, erläutert Verena Graichen, Wissenschaftlerin und Energieexpertin am Öko-Institut den Reformvorschlag. „Die großen Verbraucher werden im EEG entlastet; zusätzlich haben sich deren direkte Stromkosten durch die sinkenden Börsenstrompreise deutlich verringert. Zukünftig müssen sich alle Verbraucher angemessen an den Kosten des EEGs beteiligen.“

In einem reformierten EEG sollten demnach die privilegierten Branchen zu 90 Prozent von der Umlage befreit werden. Die resultierende Umlage entspräche dann etwa dem Rückgang des Börsenpreises durch den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Die Eigenerzeugung von Strom würde mit einem einheitlichen Satz von 3,5 Cent je Kilowattstunde von der EEG-Umlage freigestellt und nur noch die Differenz zur aktuellen Umlage zahlen – bei 5 Cent Umlage also 1,5 Cent. Damit können der Vertrauensschutz für die Bestandsanlagen gewahrt und die positiven Effekte der Eigenstromerzeugung – die heute etwa zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs ausmacht – angemessen berücksichtigt werden.