Direktvermarktung hebelt Einspeisevorrang für Erneuerbare aus

17.02.2014 von

Sigmar Gabriels Plan einer Vermarktungspflicht für erneuerbare Energien zerstört eines der Herzstücke der Energiewende: den Einspeisevorrang für erneuerbare Energien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) im Auftrag der unabhängigen Umweltorganisation Greenpeace.

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Eine verpflichtende Direktvermarktung sorgt demnach dafür, dass bei einem Überangebot an Strom zuerst saubere und flexible Solar- und Windkraftanlagen abgeschaltet werden und schmutzige Kohle- und gefährliche Atommeiler weiterlaufen.

„Statt weniger Kohle- und Atomstrom produzieren zu lassen, sorgt Gabriel für das Gegenteil: Seine Vermarktungspflicht garantiert die Auslastung von Uralt-Kraftwerken", fasst Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl die Ergebnisse der Studie zusammen.

Direktvermarktung macht Energiewende teurer

Der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien ist sind bislang der Motor des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG). Er hat den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt und grünen Strom wettbewerbsfähig gemacht. Vor allem aber haben die festen Einspeisetarife Millionen Bürger zu Energieerzeugern werden lassen.

Sigmar Gabriel will diese Einspeisetarife fast vollständig durch die bislang freiwillige Direktvermarktung ersetzen. Dadurch aber würde er kleineren Erzeugern wie Genossenschaften, Stadtwerken oder privaten Haushalten den Markteintritt erschweren.

Zudem würde Gabriels Umbau die Erneuerbaren sogar teurer machen. Weil die Investitionssicherheit in Erneuerbare abnimmt, steigern die Banken ihre Risikoaufschläge für Investments. Dadurch steigen laut Studie die Kosten der Energiewende.

 

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