Bundesregierung will nach Atommüll im Meer suchen

01.04.2014 von



Die Bundesregierung hat sich erstmals dafür ausgesprochen, die Meeresgebiete vor der europäischen Küste zu untersuchen, in denen bis 1982 Atommüll versenkt wurde.


Forschungsmissionen sollen aufklären, wie sich die Radioaktivität aus leckgeschlagenen Fässern in der Nahrungskette anreichert und sich auf lebende Organismen auswirkt. Das geht aus einem Positionspapier der Bundesregierung hervor, das das ARD-Politikmagazin „Report Mainz" exklusiv auf seiner Internetseite veröffentlicht hat.

In dem Papier bezeichnet die Bundesregierung eine Untersuchung der Atommüll-Versenkungsgebiete als „möglicherweise angemessen". Die USA hätten bereits 1992 mit Spezial-Sonar-Geräten und unbemannten Mini-U-Booten eigenen Atommüll auf dem Meeresgrund untersucht, so die Bundesregierung.

Insgesamt verklappten europäische Staaten mehr als 220.000 Fässer mit radioaktivem Müll an 15 Stellen im Atlantik. Mehr als 28.000 Fässer davon liegen im Ärmelkanal vor der französischen Küste in etwa 100 Metern Tiefe.

„Report Mainz" hatte bereits 2011 exklusiv darüber berichtet, dass die versenkten Atommüllfässer auslaufen. In einer ersten Stellungnahme hatte das Bundesumweltministerium „Report Mainz" dazu mitgeteilt, das Ministerium sehe „keinen Anlass zu regelmäßigen Überwachungen" der Versenkungsgebiete.

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