BDEW-Kraftwerksliste: 43 Prozent aller geplanten Kraftwerke zweifelhaft

07.04.2014 von



Die Lage bei den Investitionen in konventionelle Kraftwerke hat sich weiter verschärft. 43 Prozent aller geplanten Kraftwerksneubauten sind nach Informationen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Frage gestellt.


„Dies betrifft konkret 32 der insgesamt 74 bis ins Jahr 2020 geplanten Anlagen, im vergangenen Jahr waren es noch 22", erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der Haupt-geschäftsführung des BDEW, bei der Vorstellung der neuen BDEW-Kraftwerksliste auf der Hannover Messe.

Bei zahlreichen in der Kraftwerksliste enthaltenen Projekten ist laut BDEW noch unsicher, ob diese am Ende auch realisiert werden. Negativ wirken sich zusätzlich auch die Kraftwerke aus, für die bei der Bundesnetzagentur ein Antrag auf Stilllegung vorliegt. Durch den Ausstieg aus der Kernenergie würden weitere Kapazitäten vom Netz gehen.

„Es muss nach heutigem Kenntnisstand davon ausgegangen werden, dass die gesicherte Leistung bis zum Abschalten der letzten Kernkraftwerke 2022 um 13.600 Megawatt zurückgehen wird, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen nicht ändern“, stellte Müller fest.

Laut der BDEW-Kraftwerksliste sind zwar insgesamt 74 größere Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 38.000 Megawatt in Planung, im Genehmigungsverfahren, genehmigt, im Bau oder im Probebetrieb. „Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Planungen für diese Anlagen unter anderen Marktbedingungen im vergangenen Jahrzehnt begonnen wurden. Ein wirtschaftlicher Betrieb dieser Kraftwerke ist auf dem jetzigen Markt zumindest fraglich", so Müller.

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