RWE nimmt Supraleiterkabel offiziell in Betrieb

30.04.2014 von


Der Energiekonzern RWE hat heute das weltweit längste Supraleiterkabel offiziell in das Essener Stromnetz integriert und damit erstmalig in den realen Betrieb genommen.


Rund ein Jahr nach dem Spatenstich zur Legung des einen Kilometer langen Kabels, das zwei Umspannanlagen im Essener Zentrum verbindet, startet nun der Praxistest zur künftigen Energieversorgung von Innenstädten. Die besonders effiziente und platzsparende Technologie transportiert im Vergleich zu herkömmlichen Kabeln eine fünf Mal so hohe Strommenge, und dies nahezu verlustfrei.

Die Hochtemperatur-Supraleitung und damit der Stromtransport bei minus 200 statt bei minus 270 Grad Celsius geht zurück auf die Forschung von Dr. Johannes Georg Bednorz, der dafür im Jahr 1987 den Physiknobel-preis erhielt. Durch die Eigenschaften des supraleitenden Materials, einer besonderen Keramik, und dessen Kühlung auf minus 200 Grad Celsius wird das Kabel zu einem idealen elektrischen Leiter.

In Essen ersetzt das 10.000-Volt Supraleiterkabel eine herkömmliche 110.000-Volt-Leitung. Ziel ist es, die Zahl der Umspannanlagen zu reduzieren und an den Rand von Städten zu verschieben. Auf diese Weise würden wertvolle Flächen in innerstädtischen Bereichen frei.

Bereits vor der heutigen Inbetriebnahme stieß das Projekt „AmpaCity“ auf großes Interesse im In- und Ausland. So ließen sich Delegationen aus Frankreich, Ghana, den USA sowie zahlreiche Vertreter aus Wissenschaft und Forschung die Technologie vor Ort erklären.

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