Ausschreibungen machen Energiewende teurer

21.05.2014 von



Ausschreibungen sind kein geeignetes Mittel, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und kostengünstiger zu gestalten als bisher. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (izes) im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE).

„Ausschreibungen verursachen sowohl für die staatliche Verwaltung als auch für die teilnehmenden Unternehmen erheblichen Mehraufwand und höhere Kosten“, sagte Prof. Dr. Uwe Leprich, wissenschaftlicher Leiter des izes. Dies wirke insbesondere auf kleinere Unternehmen abschreckend, die Strom aus erneuerbaren Quellen produzieren. Kleine und mittelgroße Anbieter hätten „mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Chance zur Marktteilnahme“, heißt es in dem Gutachten.

Darüber hinaus führt das izes-Gutachten eine Reihe von zweifelhaften Erfahrungen an, die im Ausland mit Ausschreibungen beim Ausbau erneuerbarer Energien gemacht wurden. So wurden in den Niederlanden viele Erneuerbaren-Anlagen selbst Jahre nach der Ausschreibung nicht gebaut, weil die Unternehmen zu niedrige Gebote abgegeben hatten, um sich den Zuschlag zu sichern. Mangels wirksamer Strafzahlungen waren sie auch nicht dazu gezwungen, die zugesagten Projekte zu realisieren.

Auch in Brasilien ist die Umsetzungsrate enttäuschend, obwohl eine staatliche Förderbank sehr günstige Finanzierungskonditionen bietet. In Frankreich fiel auf, dass die Ausschreibungen für Photovoltaik im sonnenverwöhnten Süden des Landes Vergütungen ergaben, die mehr als 3 Cent je Kilowattstunde höher lagen als die Photovoltaik-Vergütungen nach dem deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz.

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