Enervie will alle konventionelle Kraftwerke abschalten

23.05.2014 von



Der Energieverbund
Enervie (Südwestfalen Energie und Wasser AG), will aus der konventionellen Stromerzeugung aussteigen und alle Kraftwerke abschalten. Das hat der Vorstand der Unternehmensgruppe diese Woche beschlossen.

Hintergrund ist die aktuelle Situation an den Energiemärkten, die einen wirtschaftlichen Betrieb konventioneller Steinkohle- und Gaskraftwerke dauerhaft nicht zulasse. Enervie hatte allein in 2013 Defizite im Bereich der konventionellen Stromerzeugung in Höhe von rund 50 Millionen Euro zu verzeichnen.

Bereits im September 2013 hatte Enervie bei der Bundesnetzagentur seinen kompletten konventionellen Kraftwerkspark mit rund 1.500 Megawatt Gesamtleistung zur Stilllegung angemeldet. Aufgrund der Insellage des Stromnetzes in Südwestfalen werden die Kraftwerke jedoch zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit dringend benötigt.

Die Phase des notwendigen Betriebs der Enervie-Kraftwerke wird nach derzeitigem Stand der Planungen mit der Fertigstellung einer neuen, technisch ausreichend dimensionierten Netzkupplung in Hagen-Garenfeld in den Jahren 2020 bis 2022 enden.

Strittig ist dabei, wer zwischenzeitlich die Kosten des Betriebs der Kraftwerke tragen muss. Enervie sieht hier den Übertragungsnetzbetreiber Amprion in der Pflicht und hat vor diesem Hintergrund kürzlich auch einen Missbrauchsantrag gegen Amprion bei der Bundesnetzagentur gestellt.