Konventionelle Kraftwerke: BDEW warnt vor weiteren Abschaltungen

Die Energiewirtschaft erwartet von der Politik in diesem Jahr auch neben der EEG-Reform weitreichende Entscheidungen für die Umsetzung der Energiewende. Die marktorientierte Weiterentwicklung des konventionellen Kraftwerksmarkts steht dabei für die Branche ganz oben auf der Prioritätenliste.

„Die Zahl der Kraftwerke, die nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können, wächst weiter. Es geht um die Versorgungs-sicherheit des Wirtschaftsstandorts Deutschland in den nächsten 10 bis 20 Jahren. Daher brauchen wir mit Blick auf die Investitions-zyklen schon jetzt Klarheit über den Kapazitätsmarkt", sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), im Vorfeld des BDEW Kongresses, der vom 24. bis 26. Juni in Berlin stattfindet.

Die Lage auf dem konventionellen Kraftwerks-markt spitze sich aufgrund der Verdrängung durch die erneuerbaren Energien immer weiter zu. Bis jetzt wurden 47 Kraftwerks-stilllegungen bei der Bundesnetzagentur beantragt. Der Strompreis an der Börse ist seit letztem Sommer erneut um 13 Prozent gesunken. Die Auslastung der Gaskraftwerke ist in diesem Zeitraum um fast ein Fünftel gesunken. 43 Prozent aller neu geplanten Großkraftwerke sind in Frage gestellt.