Umweltverbände kritisieren neues EU-Energieeffizienzziel

24.07.2014 von



Die Umweltverbände Naturschutzbund Deutschland (NABU), der World Wide Fund For Nature (WWF) und der Deutsche Naturschutzring (DNR) haben den gestern von der EU-Kommission vorgelegten Vorschlag für ein Energieeffizienzziel von 30 Prozent bis 2030 kritisiert.

Damit die EU ihre Energieversorgung langfristig sichern kann, müssen die Mitgliedstaaten nach Ansicht des NABU deutlich stärker auf Effizienz und klimafreundliche Energieträger setzen. „Dieser Vorschlag ist viel zu lasch. Wieder einmal ist EU-Kommissar Oettinger vor der Atom- und Kohleindustrie eingeknickt und hat dringend erforderliche Effizienzziele den Lobbyinteressen geopfert. Für einen Kommissar, der noch vor wenigen Monaten ein ambitioniertes und verbindliches Energieeffizienzziel versprach, ist das ein Armutszeugnis", kommentierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

„Mit der heutigen Entscheidung droht die EU-Kommission die hart errungenen Erfolge im Bereich der Energieeffizienz zu verspielen und schraubt ihre Ambitionen auf ein Minimum zurück", kommentierte Juliette de Grandpré, EU-Klimaschutzreferentin des WWF, den Vorschlag der EU-Kommission. Sie kritisierte zudem die fehlende Verbindlichkeit des Energieeffizienzziels, das erst noch von den Staatschefs der Mitgliedsländer bestätigt werden müsse.

„EU-Kommissar Oettinger hat die Energieeffizienz den Interessen der Kohle- und Atomindustrie geopfert und ein schwaches Energieeffizienzziel vorgelegt, bei dem die Verbindlichkeit vollkommen offen ist. Es ist eindeutig, dass Oettinger vor der britischen Generalsekretärin Catherine Day eingeknickt ist, deren Heimatland neue Atomkraftwerke plant und keine weiteren Vorgaben für Energieeffizienz und erneuerbare Energien will. Für einen Kommissar, der noch vor wenigen Monaten öffentlich ein ambitioniertes und verbindliches Energieeffizienzziel versprach, ist dies ein Armutszeugnis“, erklärte Hartmut Vogtmann, DNR-Präsident.

Energieeffizienz gilt als kostengünstigste Art des Klimaschutzes - daher setzen Mitgliedstaaten wie Deutschland, Dänemark, Belgien, Griechenland und Portugal auf eine Erhöhung und Verbindlichkeit des Energieeffizienzziels. Andere EU-Mitgliedstaaten wie Polen und Großbritannien sprechen sich vehement dagegen aus und halten an Energiequellen der Vergangenheit fest.

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