Offshore Windpark in der Nordsee - Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen Manager der Göttinger Erneuerbare Energie Versorgung AG (EEV). "Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen leitende Mitarbeiter der EEV eingeleitet", sagte die Sprecherin der Behörde, Nicola Kreuzer, dem Radioprogramm NDR Info und der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ).
Die EEV steckt mit zwei Kapitalanlageprojekten in Schwierigkeiten und Millionenzahlungen an einen Gläubiger wurden wiederholt verschoben. Firmenintern wurden bereits starke Zweifel an der Umsetzbarkeit des in der Nordsee geplanten Windparks "Skua" formuliert. Mögliche Ursache für die Schwierigkeiten können in dem stagnierenden Genehmigungsverfahren für den Bau der Windkraftanlagen liegen. Seit 2008 weigert sich sich die Bundeswehr das Gebiet für den Bau von Windkraftanlagen freizugeben, weil Marine und Luftwaffe dort üben.
Die EEV hatte bis Juni bereits mehr als 21 Millionen Euro Anlegergelder u.a. für den geplanten Offshore-Windpark in der Nordsee eingesammelt. Dabei wurden Renditen bis zu neun Prozent in Aussicht gestellt. Für Anleger hätte das bereits ein "deutliches Warnsignal" sein müssen, sagte Gabriele Schmitz, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Hamburg. Anleger, die bereits bei der EEV investiert haben, sollten sich jetzt sehr schnell um rechtliche Beratung kümmern, so Schmitz. Geprüft werden müsste, ob Fehler bei der Beratung oder im Prospekt vorlägen, aus denen sich Schadenersatzansprüche ergeben könnten.
Im Oktober 2013 hatte die Firma selbst die Realisierung des Windparks Skua als "ausgeschlossen" und das Projekt als "im Grunde genommen wertlos" bezeichnet, so ein internes Schreiben der EEV-Anwälte, das der HAZ und NDR Info vorliegt.