Seehofer will Gaskraftwerke statt neuer Stromtrassen

03.10.2014 von



Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer stellt sich laut Medienberichten gegen den geplanten Netzausbau in Deutschland. Mit neuen Leitungen soll Strom vom windreichen Norden in den verbrauchsstarken Süden fließen und damit auch zur Versorgungssicherheit in Bayern nach Abschaltung der Atomkraftwerke beitragen.


„Horst Seehofer will zurück auf „Los“. Er ignoriert nicht nur einen jahrelangen, erstmalig demokratisch legitimierten Prozess zur Netzplanung, sondern auch die von Bayern mit beschlossenen Ausbauplänen. Dadurch gefährdet er die Energiewende und die Versorgungs-sicherheit in Bayern. Dieser willkürliche Politikstil erinnert an die Zeit, als Bayern noch ein Königreich war. Er ist unverantwortlich und er brüskiert alle anderen Partner, die sich um die Energiewende bemühen", kommentierte Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz bei der Deutschen Umwelthilfe die Pläne Seehofers.

Ahmels fordert die Bundesregierung auf, Seehofers Vorschläge zurückzuweisen und sich klar für die Energiewende und die parlamentarischen Beschlüsse zum Netzausbau einzusetzen. Er betont, dass der Vorschlag Seehofers, Gaskraftwerke zur Grundlastversorgung einzusetzen, die Stromkosten in Bayern erheblich erhöhen würde. Gaskraftwerke sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, aber sie können wegen der hohen Betriebskosten nur zeitweise Strom liefern und müssen durch Erneuerbaren Strom ergänzt werden.