Gas- und Stromsperren für fast eine Million Haushalte

Fast eine Million Menschen waren 2013 von Gas- oder Stromsperren betroffen, weil sie ihre Rechnung nicht zahlen konnten. Verbraucherschützer warnen, dass sich der Trend der Stromsperren fortsetzen könnte. Die Linkspartei fordert ein gesetzliches Verbot von Stromsperren.

Laut des Monitoringbericht 2014 wurde 45890 Haushalten das Gas und 344798 der Strom abgedreht. Seit 2011 sind die Zahlen der Stromspeeren stark angestiegen bei Gas um 36,6 Prozent und bei Strom um 10,5 Prozent. Das liegt an den steigenden Strompreisen. So hat sich der durchschnittliche Strom- und Gaspreis für Privatkunden zwischen April 2013 und April 2014 um 1,3 Prozent erhöht, laut Bundesnetzagentur. Somit zahlt eine reguläre vierköpfige Familie etwa 112 Euro für Strom im Monat.

Immer öfter sind von den Stromsperren Hartz IV Empfänger betroffen. Bei kontinuierlich steigenden Strompreisen und starren Regelsätzen, fällt es den Betroffenen immer schwerer ihre Kosten zu begleichen. So sind die Strompreise seit 2008 für private Haushalte um 38 Prozent gestiegen, der Anteil für Energie am Hartz IV Satz lediglich um sieben Prozent.

Aktuell müssen Stromsperren vier Wochen zuvor angekündigt werden. Der Verbraucher muss darüber hinaus mindestens 100 Euro im Rückstand sein. Die Linke will Stromsperren nun vollkommen verbieten lassen und hat vor wenigen Tagen im Bundestag einen Antrag vorgelegt.