Energieverbrauch von PCs wird differenzierter bewertet

28.07.2000 von
Seit dem 1. Juli gelten für das weltweit wohl am häufigsten benutzte Energiesparlabel für Computer und Monitore, den Energystar, neue Grenzwerte. Nur 15 W statt der früher üblichen 30 W darf ein PC dann noch im so genannten Sleep Mode - wenn er betriebsbereit, aber nicht aktiv ist - verbrauchen. Diese Regelung gilt für alle Computer, die die Hersteller ab dem 1. Juli dieses Jahres ausliefern.

Ausschlaggebend für den Grenzwert bei Computern ist die maximale Leistungsaufnahme des Netzteils. Die 15 W gelten für eine maximale Leistungsaufnahme von höchstens 200 W im Netzteil. Das entspreche bei neuen kommenden PC-Generationen nicht mehr den Tatsachen - hier sei von Netzteilen in den Rechnern auszugehen, die für 300 W bis 400 W ausgelegt sind, erläutert Michael Jäkel, Koordinator der Gemeinschaft Energie Label Deutschland (GED).

Die GED zertifiziert für Deutschland ein eigenes Energiesparzeichen, das GEA-Label, mit dem auf europäischer Ebene die energieeffizientesten Geräte der Unterhaltungs- und Büroelektronik ausgezeichnet werden sollen. Bis Mitte Mai hatten sich bei den Monitoren ca. zwanzig Hersteller für das Label entschieden und das trotz des Grenzwertes von 3 W. Bei PCs wird das GEA-Label allerdings bisher von den PC-Herstellern überwiegend gemieden. "Das hat vor allem verbandspolitische Gründe", erläutert Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur und Sprecher der GED. Die Industrie hätte auf EU-Ebene den Energy-Star gerne als alleiniges europäisches Energiesparsignet für IT-Produkte durchgesetzt und sieht dort eine Konkurrenz mit dem GEA-Label.

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